Am 9. April 2005 befand sich der 23-jährige Oberhausener mit einer Freundin in seiner Wohnung an der Friedrich-Karl-Straße. Es war Samstagabend und die beiden hatten geplant, mit Freunden in eine Diskothek in Oberhausen zu gehen. Gegen 20:55 Uhr klingelte es an der Tür des Oberhauseners. In der Annahme, die von ihm eingeladenen Freunde hätten angeschellt, öffnet er die Tür und wartet vor seiner Wohnung im Laubengang. Plötzlich stand jedoch ein Unbekannter vor ihm und fragte mehrfach: "Bist du der Dennis?" Der 23-Jährige war verwundert und verneinte die Frage. Trotzdem zog der Unbekannte unvermittelt ein Messer und stach mehrere Male auf den 23-Jährigen ein. Der Oberhausener und sein Angreifer fielen zu Boden und es kam zu einem Kampf. Dem schwerverletzten 23-Jährigem gelang es, sich in seine Wohnung zu retten und die Tür zu verschließen. Seine Freundin verständigte sofort den Rettungsdienst und die Polizei. Der Täter flüchtete. Laut Aussage des Oberhauseners kenne er den Mann nicht und wisse auch nicht, nach welchem Dennis dieser gefragt habe. Außerdem fiele ihm niemand ein, der ihm das Leben nehmen wolle.
Die damals eingerichtete Mordkommission stellte sich die Fragen: Wurde der 23-Jährige von dem Täter verwechselt und fälschlicher Weise angegriffen? Oder sagt der Oberhausener nicht die gesamte Wahrheit und kennt den Täter doch? Und wer hätte ein Motiv den jungen Mann umzubringen?
Es wurden jegliche Zeugen befragt, umfangreiche Spuren gesichert, etliche Telefondaten ausgewertet und ein Phantombild veröffentlicht. Ohne Erfolg.
Am 12. März 2010 besuchte der wieder genesene, mittlerweile 28-Jährige das Centro Oberhausen mit seiner Mutter. An einem der Eingänge erblickte er plötzlich einen Mann und war sich sicher, dass es sich um den Mann handelt, der ihn vor 5 Jahren angegriffen hatte. Mit seinem Handy fertigte er Fotos des Mannes und begab sich umgehend zur Polizei. Eine sofort eingeleitete Fahndung führte zu keinem Erfolg und der Tatverdächtige entkam erneut. Kurz darauf veröffentlichte die Polizei das Bild des mutmaßlichen Angreifers und hoffte darauf, dass sich jemand bei den Ermittlern melden würde, der den Mann erkennt - wieder vergebens.
Die Polizei hat immer wieder alles Mögliche getan um den Fall zu klären. Soll das Tötungsdelikt damit für immer ungeklärt bleiben? Die Ermittler der Ermittlungsgruppe Cold Cases widersprechen eindeutig: "Wir geben uns damit nicht zufrieden, wir wollen den Täter kriegen" stellt KHK Dustin Wisnewski, Leiter der Ermittlungsgruppe Cold Cases klar. "Wir haben ein Bild des Tatverdächtigen und sind uns sicher, dass es Menschen da draußen gibt, die ihn erkennen werden. Vielleicht haben sie die Fahndung im Jahr 2010 nicht mitbekommen oder haben jetzt erst den Mut mit uns zu sprechen", so Wisnewski.
Genau aus diesem Grund wollen die Ermittler erneut an die Öffentlichkeit gehen und das Bild möglichst weit verbreiten. Dazu hoffen die Ermittler auf Unterstützung der Presse und setzen daneben noch auf Fahndungsplakate und Social Media. Außerdem unterstützen die Firma Ströer, das Centro Oberhausen und die lokalen Verkehrsbetriebe (Ruhrbahn und STOAG) die Polizei Essen beim Ausspielen des Fahndungsplakats auf ihren digitalen Leinwänden.
Das Fahndungsfoto finden Sie unter folgendem Link: https://polizei.nrw/fahndung/157968
Die Ermittler der Ermittlungsgruppe Cold Cases bitten alle Bürgerinnen und Bürger, die Hinweise zu dem abgebildeten Mann (Bild aus dem Jahr 2010) geben können, sich bei der Polizei Essen unter der Telefonnummer 0201/829-0 oder per E-Mail an hinweise.essen@polizei.nrw.de zu melden.
(Quelle: Polizei Essen, Fotos: Polizei (1), Justin Brosch/ nrw-aktuell.tv (2,3,4)