Donnerstag, 12. Dezember 2024

Säureangriff in Kaarst: Mann lebensgefährlich verletzt - Täter flüchtet vom Tatort - Mordkommission eingerichtet - Analytische Task Force im Einsatz

Am Mittwochabend (11.12.) ereignete sich gegen 20:50 Uhr auf dem Gelände einer Waschstraße an der Detlev-Karsten-Rohwedder-Straße in Kaarst (Rhein-Kreis Neuss) ein schwerer Säureangriff. Ein 42-jähriger Mann wurde von einem bislang unbekannten Täter mit einer aggressiven Flüssigkeit übergossen und erlitt dabei schwere Verletzungen. Nach ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei handelt es sich bei der Flüssigkeit vermutlich um eine ätzende Säure.

Zeugen berichteten, dass der vermummte Täter unvermittelt auf den Mann zuging, der sich gerade an seinem Fahrzeug aufhielt, und ihm die Flüssigkeit ins Gesicht schüttete. Das Opfer brach schreiend zusammen und erlitt lebensgefährliche Verletzungen.

Seine Kleidung wurde durch die Säure teilweise weggeätzt. Rettungskräfte versorgten den Verletzten zunächst vor Ort, bevor er zur weiteren Behandlung in eine Spezialklinik eingeliefert wurde.

Experten der Feuerwehr-Spezialeinheit „ATF“ (Analytische Task Force) aus Köln nahmen Flüssigkeitsproben, um die genaue Zusammensetzung der Substanz zu ermitteln. Diese Analysen sind entscheidend für die weitere medizinische Versorgung des Opfers.

Der Täter flüchtete zunächst zu Fuß vom Tatort, stieg dann jedoch offenbar in ein Auto und raste davon. Nach bisherigen Erkenntnissen könnte es sich um eine gezielte Tat handeln. Ein mögliches persönliches Motiv wird geprüft. Eine sofort eingeleitete Fahndung mit starken Polizeikräften verlief bislang erfolglos. Die Kriminalpolizei hat vor Ort Spuren gesichert und die Ermittlungen übernommen. Trotz des schweren Vorfalls betont die Polizei, dass keine Gefahr für die Bevölkerung besteht.

Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf wertet die Tat als versuchtes Tötungsdelikt. Die weiteren Ermittlungen zum genauen Tathergang und den Hintergründen hat eine Mordkommission unter Führung des PP Düsseldorf übernommen.

(Fotos: Patrick Schüller/ nrw-aktuell.tv)