Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat am heutigen Mittwoch (27.09.) den Verein "Artgemeinschaft" einschließlich aller Teilorganisationen verboten. Dazu laufen seit den frühen Morgenstunden Durchsuchungsmaßnahmen in zwölf Bundesländern bei 39 Mitgliedern der als rechtsextremistisch, rassistisch und antisemitisch eingestuften Vereinigung "Die Artgemeinschaft - Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung e.V."
Nach offiziellen Informationen wurden 26 Wohnungen sowie Räumlichkeiten des Vereins in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen durchsucht. Die Behörden gehen bei der "Artgemeinschaft" von bundesweit 150 Mitgliedern aus. Laut Bundesinnenministerin Faeser richtet sich die rechtsextreme sektenartige Gruppe gegen den Gedanken der Völkerverständigung und gegen die verfassungsmäßige Ordnung.
Das Vereinsverbot wurde seit einem Jahr vorbereitet und Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt. Im Rahmen der bundesweiten Razzia fand auch eine Durchsuchungsmaßnahme an einer Adresse in Essen-Bredeney statt. Dazu hat eine Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) der Polizei das Gebäude einer Arztpraxis gestürmt.
Weitere Informationen zu der großangelegten polizeilichen Maßnahme im Zusammenhang mit dem Verbot des Vereins, der seit 1951 existiert, werden voraussichtlich im Laufe des heutigen Tages durch das Bundesinnenministerium bekannt gegeben.(jh)
(Fotos: Justin Brosch/ nrw-aktuell.tv)