Wie heute (11.10.) bekannt wurde, hat die Bundesanwaltschaft am 04. September 2022 vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf Anklage gegen den deutschen Staatsangehörigen Jeremy R. aus Essen erhoben. Der Angeschuldigte ist hinreichend verdächtig, als Jugendlicher mit Verantwortungsreife eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben. Zudem ist er wegen Terrorismusfinanzierung sowie Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz angeklagt.
Jeremy R. wollte am 13. Mai 2022 (wir berichteten) einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag auf das von ihm besuchte Don-Bosco-Gymnasium in Essen-Borbeck begehen. Bei dem Anschlag sollten Lehrer und eine größere Anzahl von Schülern getötet werden. Zur Umsetzung seines Vorhabens schaffte der Angeschuldigte wesentliche Materialien für Sprengvorrichtungen (Rohrbomben) an und informierte sich im "Darknet" über deren Zusammenbau. Daneben verfügte er über Waffen, die bei dem Anschlag zum Einsatz gelangen sollten. Dazu gehörten Messer, Schlagringe, Macheten, Armbrüste nebst dazugehörigen Pfeilen sowie Luftdruck- und Schreckschusswaffen.
Der 16-jährige Jeremy R. konnte den von ihm geplanten Anschlag nicht durchführen, da er am Tag zuvor festgenommen wurde. Grundlage hierfür war zunächst ein Haftbefehl des Amtsgerichts Düsseldorf und seit dem 14. Juni 2022 der Haftbefehl des Ermittlungsrichters des Bundesgerichtshofs. Die Bundesanwaltschaft hatte die Ermittlungen am 16. Mai 2022 wegen der besonderen Bedeutung des Falles an sich gezogen.
Jeremy R. befindet sich nach offiziellen Informationen in Untersuchungshaft, aus der er im Sommer vorübergehend entlassen worden war.(jh)
(Fotos: Justin Brosch/ nrw-aktuell.tv)