50 Giftschlangen, vier große Würgeschlangen, zwei giftige Skorpione und zwei giftige Vogelspinnen – das ist die Bilanz eines gemeinsamen Einsatzes des Veterinäramtes der Stadt Hagen, des Ordnungsamtes, der Feuerwehr und der Polizei Hagen im Rahmen der akuten Gefahrenabwehr, der gestern (25. November) in einer Privatwohnung im Stadtteil Wehringhausen stattfand.
Der Besitzer der Tiere hatte bereits in der Vergangenheit vom Veterinäramt ein eingeschränktes Tierhalteverbot auferlegt bekommen, wonach er bestimmte Tierarten nicht halten darf. Beim gestrigen Ortstermin zur Bestandsaufnahme der Tiere wurde ein Verstoß gegen dieses Halteverbot festgestellt. Zudem waren die Tiere nicht beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) gemeldet, obwohl dies nach dem seit Anfang dieses Jahres geltenden Gifttiergesetz erforderlich ist.
Bei Vorsatz wird ein Verstoß gegen dieses Gesetz als Straftat gewertet, so dass das Veterinäramt den Fall an die Staatsanwaltschaft zur weiteren Ermittlung abgeben wird. Des Weiteren prüft das Veterinäramt, ob der Halter gegen den Artenschutz, weil zum Beispiel streng geschützte Arten gehalten wurden, verstoßen hat. Bei einem Verstoß würde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, das mit einem Bußgeld belegt ist.
Sollte der Halter auch gegen das Tierschutzgesetz bei nicht artgerechter Haltung verstoßen haben, so würde dies je nach Schwere des Verstoßes als weitere Straftat oder Ordnungswidrigkeit bewertet.
Die Wohnung wurde nach dem Einsatz versiegelt und die Tiere in den TerraZoo Rheinberg gebracht, der sich bereit erklärte, die Tiere zunächst aufzunehmen.
Ein möglicher weiterer Einsatz, um bislang eventuell unentdeckte Tiere aufzuspüren, wird durch das LANUV als zuständige Behörde koordiniert.
(Quelle: Stadt Hagen, Fotos: Frank Bauermann)