Die Polizei Köln hat am Vormittag (1. Juli) in Köln und Bergheim Wohnungen und Geschäftsräume von Betreibern zweier bereits im Juni vom Kölner Gesundheitsamt geschlossener Corona-Teststationen durchsucht. Die 25, 26 und 31 Jahre alten türkischstämmigen Betreiber der Teststationen sollen laut Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Polizei im Mai und Juni im Zusammenhang mit dem Betrieb der Teststationen in der Innenstadt sowie im Stadtteil Ehrenfeld Schnelltestunterlagen gefälscht und nicht durchgeführte Tests bei der Kassenärztlichen Vereinigung zur Bezahlung eingereicht haben. Das Verfahren war nach anonymen Anzeigen zu betrügerischen Abrechnungen sowie zu den unzureichenden hygienischen Zuständen in der ehemaligen Shisha-Bar, die zur Teststation umfunktioniert worden war, ins Rollen gekommen.
Sowohl die Gesamtzahl der zur Bezahlung eingereichten Tests als auch der im Verhältnis zur Gesamtzahl zu hohe Anteil negativer Ergebnisse, bei denen für das Gesundheitsamt gar keinen Handlungsbedarf entsteht, waren nach ersten Recherchen auffällig. Die Richtigkeit der eingereichten Rechnungen unterstellt, wären in den beiden Teststationen zeitweise bis zu 36 Prozent aller Tests von rund 800 Teststationen in Köln durchgeführt worden.
Die Auszahlung von annähernd zwei Millionen Euro konnte aufgrund der frühzeitigen Ermittlungen verhindert werden. Die Ermittler werden nun anhand der sichergestellten Unterlagen prüfen, wie viele Tests tatsächlich durchgeführt wurden.
(Quelle: Polizei Köln, Foto: Symbolbild)