Es gibt Situationen, die kann man sich im Polizeialltag nicht ausdenken. So auch am 29. Juli gegen 14 Uhr in Herne. Was war passiert? Der Herner Polizei wurde ein herrenloses Kinderfahrrad in einem Grünbereich der Unser-Fritz-Straße / Alleestraße gemeldet. Vor Ort angekommen, stellen die eingesetzten Beamten fest, dass es sich um ein noch recht gut erhaltenes und auch verkehrssicheres Fahrrad handelt. Leider konnte der rechtmäßige Eigentümer vor Ort nicht ermittelt werden. Auch ein Transport mit dem Streifenwagen gestaltete sich schwierig.
Also fasste die Streife einen Entschluss: Fahren wir das Zweirad eben selbst zur Wache! Die junge Kommissarin (27) setzte sich kurzum selbst auf das Rad und fuhr los. Während sie über die Hauptstraße radelte, wurde über Funk ein Einsatz "Sachbeschädigung Täterin vor Ort" in unmittelbarer Nähe gemeldet.
Trotz - oder gerade wegen - des soeben gefundenen "Einsatzfahrzeuges" war für die Kollegin klar: "Das ist mein Einsatz!". Kurz darauf traf sie auch schon auf eine aufgelöste 25-jährige Hernerin an ihrem Auto. Diese hatte eine Auseinandersetzung mit einer Passantin, welche sich durch das Fahrverhalten der Hernerin "provoziert" fühlte, gemeldet. Während des Streites trat die Unbekannte gegen das Fahrzeug der 25-Jährigen und hinterließ einen deutlichen Schaden. Anschließend flüchtete sie in Richtung Johannisstraße.
Sofort nahm die Polizeibeamtin, immer noch auf dem "Fundfahrrad", die Fahndung nach der Flüchtigen auf. Und wie sollte es auch anderes sein? Die frische "Fahrradstreifenbeamtin" konnte die Täterin, eine 29-jährige Hernerin, auf der Semlerstraße stellen. Für diesen besonderen Einsatz legte die Beamtin mehrere Kilometer auf dem Fahrrad zurück. Am Ende sind beide, Beamtin und Fahrrad, aber auch ohne weitere Einsätze auf der Wache Wanne-Eickel angekommen.
Auf die Tatverdächtige kommt natürlich eine Anzeige zu. Dies zeigt mal wieder: Ihre Polizei ist immer und überall einsatzbereit, sogar mit einem gefundenen Kinderfahrrad!
(Quelle/ Fotos: Polizei Bochum)