Samstag, 26. Dezember 2020

16-Jährige misshandelt Obdachlosen am Essener Hauptbahnhof - Videoüberwachung zeichnet Tat auf - Bundespolizei ermittelt tatverdächtige Mädchen

Eine 16-jährige Jugendliche soll gestern Morgen (25. Dezember), einen Obdachlosen im Westtunnel des Essener Hauptbahnhofs dermaßen misshandelt haben, dass dieser mit einem Rettungswagen in eine Klinik eingeliefert werden musste. Die Tat wurde durch die Videoüberwachung aufgezeichnet. Die jugendliche Tatverdächtige soll ihrem Opfer 16 Mal gegen den Körper und Kopf getreten haben. Ihre 14-jährige Begleiterin schaute bei der Tat zu.

Gegen 6 Uhr wurden Einsatzkräfte der Bundespolizei zur S-Bahn 1 gerufen. Vor Ort stellten Bundespolizisten einen 48-jährigen gehbehinderten Mann in einem Rollstuhl fest. Dieser blutete im Gesicht und klagte zudem über Schmerzen am gesamten Körper.

Daraufhin wurde der Rettungsdienst alarmiert und dem Mann Erste Hilfe geleistet. Zudem wurde er zur Ursache seiner Verletzungen befragt. Dabei erklärte er den Einsatzkräften, dass er durch zwei jugendliche Mädchen im Bereich des Westtunnels im Essener Hauptbahnhof angegriffen wurde. Sein Martyrium hätte sich über einen längeren Zeitraum hingezogen. Nachdem kurz darauf der Rettungsdienst eingetroffen war, wurde der Mann in eine Essener Klinik eingeliefert.

Bundespolizisten sichteten die Videoaufzeichnungen aus dem Westtunnel. Dabei konnte ermittelt werden, dass sich der gehbehinderte Mann, welcher der am Hauptbahnhof ansässigen Obdachlosen- und Drogenszene zuzuordnen ist, im Bereich des Westtunnels zum Nächtigen hingelegt hatte. Seinen Rollstuhl hatte er dazu neben sich gestellt.

Nachdem der 48-Jährige eingeschlafen war, begaben sich zwei Mädchen zu dem Mann. Diese sind den Einsatzkräften der Bundespolizei aus zahlreichen Straftaten am Essener Hauptbahnhof bereits bekannt.

Auf den Videoaufzeichnungen konnte erkannt werden, dass die 16-Jährige den Mann mit einer mehrminütigen Unterbrechung insgesamt 16 Mal gegen den Körper und Kopf trat. Ihre 14-jährige Begleiterin stand währenddessen teilnahmslos daneben und schaute sich den Gewaltausbruch der 16-Jährigen an.

Kurz darauf zieht die 16-jährige Essenerin ein Messer und soll den 48-Jährigen mit diesem bedroht und eine Stichbewegung gegen seinen Bauch angedeutet haben. Anschließend verlassen die beiden Mädchen die Tatörtlichkeit.

Der 48-Jährige schleppt sich kurz darauf in seinen Rollstuhl und begibt sich zur S-Bahn 1, wo er anschließend von den Bahnmitarbeitern gefunden wird. Einsatzkräfte sicherten die Videoaufzeichnungen, welche nun Gegenstand des Ermittlungsverfahrens gegen die beiden Mädchen sind.

Gegen diese wurde ein Strafverfahren wegen Bedrohung und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Die zuständigen Stellen wurden über den Sachverhalt informiert. Die Ermittlungen dauern an.

(Quelle: Bundespolizei, Foto: Symbolbild)