Weil ein Kunde am Dienstag (11.8.2020) gegen 22 Uhr in einem Supermarkt an der Bornstraße in Dortmund keinen Mund-Nase-Schutz tragen wollte und einen Mitarbeiter mit einem Einkaufswagen rammte, verständigte der Supermarkt-Sicherheitsdienst die Polizei.
Als ein Streifenteam am Tatort eintraf, beobachteten bereits zahlreiche weitere Kunden das Geschehen. Im Mittelpunkt: Ein 44-jähriger Mann ohne Mund-Nasen-Schutz, der die Situation filmte. Den Polizisten erklärte er, dass er nicht verpflichtet sei, eine Abdeckung zu tragen. Eine ärztliche Bescheinigung, die ihn vom Tragen einer Maske befreit, legte der Mann nicht vor.
Zudem listete er eine Reihe von Paragraphen auf, die jedoch nicht mit den Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland übereinstimmen. - wie sich später herausstellte, gibt es Hinweise, dass der 44-Jährige dem Reichsbürger-Milieu zuzuordnen ist. Die "Sonderkommission Rechts" des Staatsschutzes überprüft darüber hinaus Kontakte zur rechtsextremen Szene.
Die Polizisten entschieden sich, den Mann aus dem Supermarkt herauszuführen. Dabei leistete der 44-Jährige massiv Widerstand und verletzte zwei Polizisten so schwer, dass sie später in einem Krankenhaus behandelt werden mussten. Sie konnten ihren Dienst wegen der Verletzungen nach ärztlicher Behandlung nicht mehr fortsetzen.
Weitere Einsatzkräfte unterstützten das Streifenteam bei der Festnahme und konnten den aggressiv auftretenden Mann schließlich überwältigen und fesseln. Auf der Fahrt zum Polizeigewahrsam versuchte er im Streifenwagen weiter, einen Polizisten anzugreifen. Da besondere Haftgründe nicht vorlagen, konnte der Tatverdächtige das Gewahrsam am Mittwochvormittag wieder verlassen.
Der Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands, Hausfriedensbruch, der Verletzung des vertraulichen Wortes (das Filmen) und einer Straftat nach dem Infektionsschutzgesetz. Der Tatverdächtige ist am Dienstabend wiederholt durch einen Verstoß gegen die Coronaschutzverordnung aufgefallen.
(Quelle: Polizei Dortmund, Foto: Symbolbild)