Am Samstagabend (25. Juli 2020 gegen 22:35 Uhr) brachen drei Männer ein Haus an der Lehnerstraße in Mülheim an der Ruhr auf und durchsuchten die Räume. Aufmerksame Saarner beobachteten die Männer, als sie mit einer Klappleiter im Obergeschoss des Hauses mutmaßlich ein Fenster aufbrachen. Ein Streifenwagen, der einsatzklar im Nahbereich patrouillierte, traf kurz nach der Alarmierung nahe des Tatortes ein.
Die drei Männer waren zu dem Zeitpunkt im Haus und durchsuchten die Räume nach geeigneter Beute. Als die beiden Polizistinnen und ihr Kollege sich dem Haus näherten, flüchteten zwei Männer aus einem Erdgeschossfenster. Während sich eine Beamtin dem heranstürmenden 55-jährigen flüchtenden Beschuldigten aus Serbien in den Weg stellte und seinen Angriff nur mit Gewalt stoppen konnte, versuchte sein Komplize über ein Garagendach zu entkommen.
Die Beamtin konnte ihn jedoch einholen und festhalten. Mit grober Gewalt befreite er sich aus dem Festnahmegriff, wobei auch seine Bekleidung erheblich beschädigt worden sein dürfte. Er flüchtete unerkannt über Dächer und Gärten, möglicherweise in Richtung des Hinterhofes eines Saarner Heimwerkermarktes. Von der Straßburger Allee könnte er seine Flucht fortgesetzt haben. Durch die Gegenwehr die beiden Männer verletzten sich beide Polizistinnen, die den Einsatz jedoch noch eingeschränkt zu Ende bringen konnten.
Zeitnah sprang der dritte Einbrecher, der sich offenbar im Obergeschoss des Hauses aufgehalten hatte, aus einem Fenster der 1. Etage. Ein zur Unterstützung kommenden Beamter beobachtete die Flucht auf ein benachbartes Flachdach an der Düsseldorfer Straße. Der Polizist fand den 37-jährigen aus Lüchow- Dannenberg wenige Meter entfernt auf dem Dach liegend. Wie später nach seinem Transport in ein Krankenhaus festgestellt wurde, hatte er sich bei der Flucht offenbar eine Beinfraktur zugezogen.
Bei den beiden festgenommenen Männern als auch auf dem Fluchtweg fanden die Polizisten Schmuckstücke, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus dem Einbruch stammen dürften. Diensthunde und ein später aus einem anderen Einsatz abgezogener Polizeihubschrauber unterstützten die Mülheimer Polizisten bei der Suche nach dem dritten Beschuldigten. Er konnte jedoch bis in den Sonntagmorgen nicht gestellt werden.
Anwohner und Zeugen werden gebeten sich bei der Polizei zu melden, Telefon 0201-8290, sofern sie Hinweise zu dem nächtlichen Einbruch geben können. Noch am Sonntag begann die Essener Kriminalpolizei mit den Ermittlungen und Vernehmungen der beiden festgenommen Männer. Die Staatsanwaltschaft in Duisburg prüft, ob die Festgenommenen zur möglichen Untersuchungshaft einem Mülheimer Haftrichter vorgeführt werden.
(Quelle: Polizei Essen, Foto: Symbolbild)