Polizeibeamte in Essen wurden am Samstagabend (02.05.) zu einer Ruhestörung am Steeler Grendplatz gerufen. Eine größere Anzahl von Personen soll in einer Einfahrt für Unruhe sorgen. Kurz vor dem Einsatzort bemerkten die Polizisten drei Personen, die bei Erblicken des Streifenwagens augenblicklich über eine Treppe auf das Parkhaus des angrenzenden Supermarkts flüchteten.
Die Beamten verfolgten sie und trafen an einer Brüstung auf einen 32-Jährigen und seinen 11-jährigen Sohn. Dabei konnten die Beamten beobachten, wie der 32-Jährige dem Kind ein Druckverschlusstütchen zuschob. Sie flüchteten weiter in Richtung eines Hinterhofs. Dann konnten sie schließlich gestellt werden. Im Laufe der Kontrolle erschienen plötzlich mehrere Personen und bedrängten die Polizisten. Massive Beleidigungen und verbal aggressives Verhalten schlugen den Beamten entgegen, als diese die Durchsuchung des 11-Jährigen ankündigten.
Beamte wurden umzingelt
Mittlerweile standen den Beamten bis zu 40 Personen gegenüber. Zudem schlossen Personen die Tore zum Hinterhof und umzingelten die Polizisten. Erst unter Hinzuziehung weiterer zur Unterstützung herbeieilender Polizisten, darunter auch eines Diensthundeführers, konnten die Polizisten befreit werden.
Die 31-jährige Mutter des 11-Jährigen nutzte die tumultartige Situation aus, um das Tütchen aus der Hose ihres Sohns zu nehmen und unter ein Fahrzeug zu werfen. Das blieb den Beamten jedoch nicht unbemerkt. Um einer weiteren Einwirkung auf die beiden zu verhindern, sollten sie von den umherstehenden Personen separiert werden. Dabei leistete der 32-jährige Vater Widerstand und musste zu Boden gebracht werden.
Polizeibekannter Drogendealer laufen gelassen
Mithilfe eines Diensthundes sowie der Androhung des Schlagstocks und Reizgas konnte der Hinterhof geräumt werden. Bei der anschließenden Durchsuchung entdeckten die Beamten das weggeworfene Tütchen, augenscheinlich gefüllt mit mehreren "Kokainbobbles". Bei einer Wohnungsdurchsuchung entdeckten die Beamten weitere Drogen und diverse neuwertige Konsumgüter, die allesamt beschlagnahmt wurden. Der 32-jährige Essener, der bereits wegen des illegalen Handelns mit Betäubungsmitteln und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamten aktenkundig ist, wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wegen fehlender Fluchtgefahr entlassen. Die Ermittlungen dauern an.
(Quelle: Polizei Essen, Foto: Symbolbild)