Beispiel einer Fahndung nach einem Raub in Form eines Videos |
Nutzer werden scheinbar durch den Hintergrund einer Fahndung oder einer Vermisstenmeldung, emotional angesprochen und sind auch deshalb motiviert, bei der Aufklärung aktiv mitzuwirken. Das gelingt über das Teilen der Meldung. Häufig sind dann polizeiliche Fahndungen so binnen Stunden erfolgreich.
„Für unsere Polizeiarbeit sind die Fahndungen in den sozialen Netzwerken sehr wichtig. Damit erreichen wir innerhalb kürzester Zeit sehr viele Menschen. Dadurch wird auch ein starker Fahndungsdruck aufgebaut: Tatverdächtige entdecken sich häufig selbst im Netz und stellen sich dann“, so Sprecher Christoph Wickhorst von der Polizei in Essen.
Doch genau mit dieser Erfolgsgeschichte könnte bald Schluss sein. Wie der Mediendienst MEEDIA berichtet, will Facebook womöglich den "Teilen"-Button abschaffen. Dies würden Tests nahelegen, die derzeit durch das größte soziale Netzwerk der Welt, durchgeführt werden.
Facebook Tests Replacing 'Share' with 'Message' Option on News Feed Posts https://t.co/QgGbeUMLtX— Matt Navarra (@MattNavarra) 4. August 2018
Beiträge würden sich dann in Zukunft lediglich in privaten Chats oder WhatsApp Gruppen "Versenden" lassen und nicht mehr öffentlich in der Timeline der Nutzer. Möglicherweise ist diese Maßnahme auch eine Folge des großen Datenschutzskandals bei Facebook. Zusätzlich wurde bereits vor einiger Zeit die Reichweite von Nachrichten innerhalb des Netzwerkes künstlich durch den Konzern reduziert.
Da lediglich noch getestet wird, bleibt es noch unklar, ob das Soziale Netzwerk tatsächlich das öffentliche Teilen abschafft. Facebook Sprecherin Svea Schulnies dazu: "Facebook testet regelmäßig Designänderungen und neue Funktionen. Aktuell liegen uns keine Informationen über die Verfügbarkeit des von Ihnen erwähnten Features vor."
Wird diese Änderung eines US-amerikanischen Unternehmens Wirklichkeit, hätte das wohl nicht unerhebliche Auswirkungen auf die deutschen Sicherheitsbehörden. „So ein Szenario würde unsere polizeiliche Arbeit bei Fahndungen in Zukunft erschweren“, so Wickhorst von der Polizei weiter. (ReA)