Seit den frühen Mittwochmorgenstunden (29.08.) durchsucht die Bundespolizei mit einem
Großaufgebot von 350 Einsatzkräften insgesamt 21 Wohnungen in Kleve,
Moers, Duisburg, Viersen, Bottrop und Herne. In Duisburg wurden die Maßnahmen von einem Hubschrauber unterstützt.
Die Staatsanwaltschaft
Kleve ermittelt gegen einen 21-Jährigen indischen
Staatsangehörigen wegen banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von
Ausländern und Urkundenfälschung. Er wurde mit Haftbefehl gesucht und
konnte heute Morgen festgenommen werden.
Ihm wird vorgeworfen, in einer
Vielzahl von Fällen einreisewilligen indischen Landsleuten gefälschte
griechische Visa besorgt zu haben, um die Einreise in das
Schengen-Gebiet zu ermöglichen. Zudem besorgte der Schleuser
totalgefälschte rumänische Heiratsurkunden und vermittelte rumänische
Staatsangehörige als angebliche Ehefrauen. Mit diesen meldeten sich die
Geschleusten dann unter Vorlage der gefälschten Dokumente bei deutschen
Einwohnermeldeämtern an und erhielten so ein Bleiberecht in Deutschland
sowie eine Erlaubnis zum Arbeiten.
Für seinen Dienst verlangte der
Schleuser zwischen 14.000 und 17.000 EUR von jedem eingereisten Inder.
In einigen Fällen hatten die Inder zuvor bereits unter falschen
Personalien erfolglos ein Asylverfahren betrieben und waren anschließend
in Deutschland untergetaucht. Im Rahmen der heutigen Maßnahmen konnten
sechs der geschleusten Männer festgenommen werden, sie sollen
noch heute dem Richter vorgeführt werden, um sie in Abschiebehaft zu
nehmen.
Hinsichtlich 50 weiterer angetroffener indischer Staatsangehöriger
laufen derzeit ausländerrechtliche Überprüfungen. Gegen die rumänischen
Frauen wurden ebenfalls Strafverfahren eingeleitet.
(Quelle: mit Staatsanwaltschaft Kleve, Foto: Symbolbild)