Donnerstag, 26. Juli 2018

Gute Sicht erwartet: Längste totale Mondfinsternis ("MoFi") des Jahrhunderts kommt

Einen kleinen Vorgeschmack auf das kommende seltene Ereignis zeigt das Titelfoto, das wir in der Nacht zu Mittwoch (25.07.) gegen 03:10 Uhr in Oberhausen machen konnten. Denn am Freitag (27.07.) taucht unser Erdtrabant, also der Mond, dann komplett in den Kernschatten unseres Planeten, der Erde. So entsteht eine totale Mondfinsternis.

Klarer Himmel von den Meteorologen erwartet: Dank der aktuellen Wetterlage dürften, die Beobachtungschancen von Nordrhein-Westfalen aus, gut stehen (ohne Gewähr natürlich).

Ab etwa 21:30 Uhr am Freitagabend ändert sich die Farbe des Mondes langsam vom gewohnten weiß nach kupferrot und das für über 100 Minuten. Es ist damit die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts und wird sich mit dieser Dauer bis zum Jahr 2123 nicht mehr wiederholen. Die maximale Verdunkelung des Mondes wird ortsabhängig gegen 22:21 Uhr erwartet.


Wie kann ich die „MoFi“ beobachten?

Das Himmelsereignis lässt sich leicht beobachten. Es reicht ein einfaches Fernglas oder ein Teleskop mit einer relativ geringen Vergrößerung. Eine Schutzbrille, wie bei einer Sonnenfinsternis üblich bzw. dringend nötig, ist nicht erforderlich. Es geht aber auch gänzlich ohne technische Hilfsmittel: Ganz einfach mit dem menschlichen Auge.

Ich möchte die „MoFi“ fotografieren. Was muss ich beachten?

Dazu wäre eine Digital- bzw. eine Spiegelreflexkamera (DSLR) mit einer hohen Brennweite (maximaler Zoom des Objektivs) am besten geeignet. Zusätzlich sollte im „manuellen Modus (M)“ fotografiert werden und Sie sollten, aufgrund der längeren Belichtungszeit, ein Stativ oder einen festen Untergrund für die Kamera verwenden. Weitere Tipps finden Sie zum Beispiel hier.

Aktuelle Top-Smartphones (wie das Galaxy S9 (Plus), iPhone X, oder Huawei P20 Pro) eignen sich, trotz ihres 2- bis 3-fachen optischen Zooms, kaum für astronomische Fotografie, da die Brennweite im Vergleich zu DSLRs zu gering ist.


Teleskop, steuerbares und stabiles Stativ und eine DSLR mit Adapter


Wann und wo muss ich „nach oben gucken“?

Suchen Sie sich am Freitagabend (27.07.) am besten einen dunklen und wenn möglich erhöhten Standort fernab dichter Städte bzw. der „Licht-Verschmutzung“ durch künstliche Lichtquellen. Der exakte Zeitpunkt der "MoFi" lässt sich für Ihren Standpunkt auf einer praktischen Seite im Internet ermitteln. Einfach dort den Ort eingeben.


Für Duisburg wären die Zeiten zum Beispiel:

  •     Mondaufgang: 21:20 Uhr
  •     Totale beginnt: 21:30 Uhr
  •     Maximale Verdunkelung: 22:21 Uhr
  •     Totale endet: 23:13 Uhr


Eine Teleskop-Aufnahme einer Finsternis von 28.09.2015 (Archiv)

Warum leuchtet der Mond dann so rot?

Da durch die Erdatmosphäre vor allem langwellige rote Anteile des Sonnenlichts in den Schattenkegel der Erde hinein gebrochen werden, erscheint der Mond, der von dem Schatten getroffen wird, als sogenannter roter "Blutmond". Die Stärke der Färbung kann variieren.

(Text/Fotos: Rene Anhuth)