Donnerstag, 11. Dezember 2025

NRW-Kommunen wollen Rettungseinsätze ohne Krankenhaustransport künftig Bürgern berechnen

Mehrere Städte in Nordrhein-Westfalen planen einen bemerkenswerten Kurswechsel bei der Finanzierung ihres Rettungsdienstes. Erstmals sollen Bürgerinnen und Bürger Rechnungen für Einsätze erhalten, bei denen der Rettungswagen zwar ausrückt, der Einsatz jedoch nicht in einem Transport ins Krankenhaus endet. Damit reagieren die Kommunen auf wachsende finanzielle Belastungen und eine zunehmend angespannte Haushaltslage.

Immer mehr Einsätze ohne Transport und ohne Kostendeckung

Der Anteil sogenannter Fehlfahrten ist in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen. In vielen Fällen reicht eine Behandlung am Einsatzort aus, oder die betroffene Person kann zu einer Arztpraxis weiterverwiesen werden. Nach Angaben der Kommunen betrifft das inzwischen rund jeden fünften Alarm. Diese Einsätze verursachen hohe Kosten, werden aber von den Krankenkassen nur dann vollständig übernommen, wenn ein Transport ins Krankenhaus erfolgt.

Was lange Zeit durch Vereinbarungen zwischen Städten und Kassen mitfinanziert wurde, soll nun neu geregelt werden. Die Krankenkassen wollen Fehlfahrten nicht mehr pauschal in ihre Erstattungen einbeziehen. Für viele Kommunen entsteht dadurch eine wachsende Lücke zwischen den tatsächlichen Kosten des Rettungsdienstes und den Einnahmen.

Beispiel Stadt Essen: Neue Gebührenordnung ab 2026

Die Stadt Essen gehört zu den ersten Kommunen, die konkrete Schritte einleiten. Ab 2026 sollen Patientinnen und Patienten bei solchen Einsätzen einen Eigenanteil zahlen müssen. Berechnungen der Stadtverwaltung zeigen, dass ein Rettungswageneinsatz künftig zu rund einem Viertel privat zu tragen wäre. Auch einfache Krankentransporte würden nicht mehr vollständig erstattet.

Betroffene müssten die Rechnungen zunächst begleichen und anschließend bei ihrer Krankenkasse die Erstattung des Kassenanteils beantragen, ein Verfahren, das zusätzlichen Aufwand bedeutet und für manche zu finanzieller Unsicherheit führen dürfte.

Kommunale Warnung vor Millionenlöchern

Städtevertreter sehen die Ursache der Misere in starren bundesrechtlichen Vorgaben. Die Finanzierung des Rettungsdienstes orientiert sich rechtlich am klassischen Transportfall. Moderne Einsatzrealität, deutlich mehr Hilfeleistungen ohne Krankenhausfahrt, spiegelt dieses System kaum wider. Dadurch ergeben sich für die Kommunen finanzielle Risiken, die teils in die Millionen gehen.

Besonders Städte, die ohnehin unter strengen Sparauflagen stehen, erklären, dass sie die entstehenden Defizite nicht mehr auffangen können. Der Ruf nach einer Neuverhandlung zwischen Land, Kommunen und Krankenkassen wird entsprechend lauter.

Sorge vor einem Vertrauensverlust

Neben der finanziellen Frage treibt die Kommunen eine weitere Sorge um: Bürgerinnen und Bürger könnten künftig zögern, im Notfall den Rettungsdienst zu rufen, weil sie eine Rechnung fürchten. Schon jetzt diskutieren Experten, wie sich dieses Spannungsfeld zwischen Kostendruck und Versorgungssicherheit auflösen lässt.

(Unterstützt durch KI, Foto: Symbolbild / nrw-aktuell.tv)

Überfall in Mönchengladbach: Vier Hausbewohner attackiert – Ein Tatverdächtiger schwer verletzt - Anwohner berichten von Schussgeräuschen

Am Mittwochnachmittag (10.12.) kam es gegen 17:15 Uhr zu einem schweren Überfall auf ein Wohnhaus am Adolf-Kempken-Weg. Vier Bewohner im Alter zwischen 34 und 82 Jahren wurden von zwei Tätern attackiert. Nach ersten Informationen der Polizei wurde der 82-jährige Hausbewohner dabei leicht verletzt.

Kurz nach dem Notruf rückte ein Großaufgebot der Polizei an. Die Beamten konnten beide Tatverdächtigen vorläufig festnehmen. Einer der Männer erlitt dabei schwere Verletzungen. Anwohner berichteten anschließend von lauten Geräuschen, die sie als Schüsse wahrgenommen hatten. Die Polizei stellte jedoch klar, dass keine Schusswaffe eingesetzt wurde.

Der schwerverletzte Tatverdächtige wurde nach einer notärztlichen Erstversorgung ins Krankenhaus gebracht; eine Lebensgefahr kann derzeit nicht ausgeschlossen werden. Die eingesetzten Polizeikräfte blieben unverletzt.

Die vier betroffenen Bewohner des Hauses wurden nach dem Vorfall psychologisch betreut.

Die Hintergründe des Überfalls sowie der genaue Tathergang sind aktuell noch unklar. Die Polizei hat umfangreiche Ermittlungen aufgenommen.

(Fotos: Jan Ohmen / nrw-aktuell.tv)

Sonntag, 7. Dezember 2025

Chaos nach Demonstration in Essen: Mann mit Messer niedergestochen

Dramatische Szenen am Abend rund um den Essener Hauptbahnhof am Sonntagabend (07.12.). In unmittelbarer Nähe des Weihnachtsmarktes ist ein junger Mann mit mehreren Messerstichen schwer verletzt worden. Augenzeugen berichten, der Mann sei von hinten attackiert worden und anschließend am Treppenzugang zur U-Bahn blutend zu Boden gegangen.

Das Opfer wurde noch vor Ort erstversorgt und anschließendin ein Krankenhaus transportiert. Der Vorfall ereignete sich kurz nach dem Ende einer Großdemonstration in der Essener Innenstadt. Ein syrischer Veranstalter hatte den Aufzug zum Jahrestag des Sturzes von Baschar al-Assad angemeldet. Statt der ursprünglich angekündigten 2.500 Teilnehmer sollen nach Polizeiangaben jedoch deutlich über 10.000 Menschen in die Stadt gekommen sein.

Während des Aufzugs kam es immer wieder zu Zwischenfällen. Pyrotechnik wurde gezündet, es sollen unerlaubte Fahnen gezeigt worden sein, zudem kam es zu Autokorsos durch die City. Die Polizei war deshalb mit zahlreichen Einsatzkräften, Hundertschaften sowie Rettungsdienst und Feuerwehr vor Ort. Nach Beendigung der Demonstration drängten Tausende Menschen in Richtung Hauptbahnhof.

Aufgrund der großen Menschenmengen wurde die Situation zunehmend unübersichtlich. Zeugen berichten von Gedränge und erneutem Abbrennen von Böllern. Die Polizei sperrte daraufhin umliegende Straßen und versetzte Einsatzkräfte in Schutzkleidung. Wenig später die Messerattacke. Noch ist unklar, ob Täter oder Opfer im Zusammenhang mit der vorangegangenen Demonstration standen.

Die Polizei hat den Bereich großräumig abgesperrt. Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen, der Tatort wurde kriminaltechnisch untersucht. Einsatzkräfte kontrollierten mehrere Personen im Umfeld, um mögliche Tatverdächtige zu identifizieren.

(Fotos: Justin Brosch / nrw-aktuell.tv)

Samstag, 6. Dezember 2025

Massiver Wasserrohrbruch in Essen - Überflutete Senke stoppt Limousine - Feuerwehr am Stadion an der Hafenstraße im Einsatz

Am frühen Freitagmorgen (06.12.) wurde die Feuerwehr Essen zu einer ungewöhnlichen technischen Hilfeleistung auf die Hafenstraße im Bereich des Stadions alarmiert. Aufgrund eines Wasserrohrbruches war eine Senke der Straße vollständig überflutet. Aus bislang ungeklärter Ursache versuchte dennoch der Fahrer einer silbernen Limousine, die überflutete Stelle zu durchfahren. Das Vorhaben missglückte: Das Fahrzeug erlitt einen technischen Defekt und kam in der Wasserfläche zum Stillstand.

Die beiden Insassen retteten sich auf das Fahrzeugdach, konnten die überflutete Fahrbahn jedoch nicht eigenständig verlassen und setzten einen Notruf ab. Die zuerst eingetroffenen Kräfte der Feuerwehr forderten einen geländefähigen Pickup der Nachbarwache an. Mit diesem konnten die Einsatzkräfte die Wasserfläche gefahrlos passieren, die beiden Personen aufnehmen und sicher aus dem Gefahrenbereich bringen.

Im weiteren Verlauf öffnete die Feuerwehr die durch den Wassereinbruch verstopften Kanäle der überfluteten Senke, sodass das Wasser zügig ablaufen konnte. Durch den Wasserrohrbruch sind sowohl das Stadion an der Hafenstraße als auch ein angrenzendes Gewerbeobjekt betroffen. Die Stadtwerke Essen arbeiten im Laufe des Tages an der Behebung der Störung.

Im Einsatz waren die Feuerwachen Stadthafen und Altenessen sowie die Freiwillige Feuerwehr Essen-Borbeck. Die Einsatzdauer betrug etwa zwei Stunden.

(Quelle, Foto: Feuerwehr Essen)

Samstag, 29. November 2025

Verdacht eines Tötungsdelikts in Düsseldorf: Mutter und Säugling tot - 43-jähriger Familienvater unter Tatverdacht festgenommen

Am heutigen Vormittag (29.11.)fanden Einsatzkräfte der Polizei in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses eine tote Frau und ihr ebenfalls totes Baby.

Es besteht der Verdacht, dass der 43 Jahre alte Familienvater mit slowakischer Nationalität die beiden getötet haben könnte. Er wurde schwer verletzt festgenommen und in ein Krankenhaus gebracht.

Die Staatsanwaltschaft und eine Mordkommission der Kriminalpolizei Düsseldorf haben die Ermittlungen übernommen. Hinweise auf vergangene Einsätze in Zusammenhang mit Häuslicher Gewalt sind nicht bekannt.

Weitergehende Informationen zum möglichen Tatgeschehen können frühstens ab Montag durch die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mitgeteilt werden.

(Quelle: Polizei Düsseldorf, Foto: Patrick Schüller / nrw-aktuell.tv)

Donnerstag, 27. November 2025

Explosion im Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses in Düsseldorf - Feuerwehr rettet Anwohner über Drehleiter, keine Verletzten - Ursache unbekannt

Am frühen Donnerstagmorgen (27.11.) gegen kurz nach 4 Uhr erreichte die Leitstelle der Feuerwehr Düsseldorf die Meldung über eine Explosion an der Eulerstraße in Derendorf. Umgehend alarmierte die Leitstelle Einheiten von Feuerwehr und Rettungsdienst zur gemeldeten Adresse. Als die ersten Einheiten nur vier Minuten nach der Alarmierung an der Einsatzstelle eintrafen, stellten diese eine Explosion im Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses fest. Es kam zu keinem Feuer. Aufgrund der Explosion war ein Teil des Treppenraumes nicht mehr begehbar, sodass die Einsatzkräfte die Bewohner mit Drehleitern der Feuerwehr aus ihren Wohnungen evakuierten. So führte die Feuerwehr insgesamt zehn Personen ins Freie, brachte diese zunächst in einem Bus der Feuerwehr unter und betreute diese bis zum Einsatzende.

Neben der Evakuierung der Bewohner erfolgte eine Kontrolle des Gebäudes, um eine Beeinträchtigung der Statik auszuschließen. Hier stellten die Einsatzkräfte keine strukturellen Schäden fest, sodass aktuell keine Einsturzgefahr besteht. Von den insgesamt zehn Bewohnern brachte die Landeshauptstadt Düsseldorf sieben Menschen vorübergehend in einer Notunterkunft unter. Vorsorglich haben Mitarbeitenden der Netzgesellschaft Düsseldorf die Strom- und Gasversorgung zum Haus abgestellt.

Im Einsatz befanden sich fast 60 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst, unter ihnen auch ehrenamtliche Helfer der Freiwilligen Feuerwehr. Nach etwa zwei Stunden kehrten die letzten Einheiten zu ihren Standorten zurück.

Die Polizei hat die Ermittlungen der Ursache übernommen.

(Quelle: Feuerwehr Düsseldorf, Fotos: Patrick Schüller/ nrw-aktuell.tv)

Samstag, 22. November 2025

Folgenschwerer Verkehrsunfall in Korschenbroich: LKW kippt auf VW - Mutter schwer, 17-jähriger Sohn lebensgefährlich verletzt - Rettungshubschrauber im Einsatz - Unfallaufnahme mit Spezialteam

Am Freitag (21.11.) kam es gegen 19:45 Uhr in Korschenbroich zu einem folgeschweren Verkehrsunfall. Zur Unfallzeit befuhr ein 63-jähriger Mönchengladbacher mit seinem LKW die L 361 aus Richtung Mönchengladbach in Richtung Glehn. Im Kreuzungsbereich der L 361 / L 381 kollidierte der LKW Fahrer mit einem VW ID 3, der die L 381 in Richtung Kleinenbroich befuhr. Der LKW kippte nachfolgend auf den PKW, der dadurch zwischen Führerhaus und Auflieger eingeklemmt wurde.

Der PKW war mit zwei Personen besetzt. Die 50-jährige Fahrerin aus Kaarst erlitt schwere Verletzungen und wurde in ein umliegendes Krankenhaus gebracht. Ihr 17 Jahre alter Sohn erlitt lebensgefährliche Verletzungen und wird ebenso derzeit in einem Krankenhaus behandelt. Der LKW Fahrer wurde leicht verletzt.

Für die Dauer der Unfallaufnahme wurde der Kreuzungsbereich weiträumig gesperrt. Die Ermittlungen vor Ort wurden unter Hinzuziehung eines spezialisierten Verkehrsunfallaufnahme-Teams durchgeführt. Die Ermittlungen zur Unfallursache sind Gegenstand der Ermittlungen, die beim Verkehrskommissariat 1 geführt werden.

Zeugen, die Angaben zum Unfallgeschehen machen können, werden gebeten, sich mit dem Neusser Verkehrskommissariat unter der Nummer 02131-3000 in Verbindung zu setzen.

(Quelle: Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss, Fotos: Patrick Schüller/ nrw-aktuell.tv)

Freitag, 21. November 2025

Kreis Steinfurt: Durchsuchungen wegen des Verdachtes von Verstößen gegen die Russland-Sanktionen

Am 20.11.2025 durchsuchten Kräfte des Zollfahndungsamtes Essen mit Unterstützung der Hauptzollämter Münster, Osnabrück und des Zollkriminalamtes sieben Wohn- und Geschäftsobjekte im Kreis Steinfurt.

Das Zollfahndungsamt Essen, Dienstsitz Münster, führt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Münster seit Mai 2024 ein Ermittlungsverfahren gegen drei Beschuldigte deutscher Staatsangehörigkeit wegen des Verdachts der banden- und gewerbsmäßigen Verstöße gegen das Außenwirtschaftsgesetz.

Die drei Beschuldigten, Vater, Sohn und Neffe, im Alter von 57, 27 und 32 Jahren, sollen von März 2022 bis August 2024 über die deutsche Firma des Vaters, mittels Umgehungsausfuhren über Drittländer, hochwertige Pkw-Modelle nach Russland ausgeführt haben.

Im Rahmen der Ermittlungen konnte bisher festgestellt werden, dass mindestens 346 Fahrzeuge im Gesamtwert von rund 20 Millionen Euro ausgeführt wurden, welche zum Zeitpunkt der Ausfuhr den Verkaufs- und Ausfuhrverboten aus den Wirtschaftssanktionen gegen Russland unterlagen.

Den Maßnahmen gingen monatelange Ermittlungen der Beamtinnen und Beamten des Zollfahndungsamtes Essen - Dienstsitz Münster- voraus. Im Zuge der Durchsuchungen wurde umfangreiches Beweismaterial gesichert. Zudem wurden im Rahmen von Vermögensarresten in einer von Gesamthöhe 20 Millionen Euro Konten, Immobilien und mehrere PKW gepfändet.

Die Ermittlungen des Zollfahndungsamtes Essen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Münster dauern an.

(Quelle: Zollant Essen, Foto: Symbolbild/ nrw-aktuell.tv)